Am 19. August waren wir zu Besuch im SOS Kinderdorf Moabit in der Waldstraße 23/24. Die Leiterin, Frau Spiewack, führte uns persönlich durch die Räumlichkeiten und so konnten wir uns selbst einen Eindruck über das tolle und wirklich beeindruckende Konzept des Hauses für benachteiligte Kinder machen. In hellen und schön gestalteten Räumen können die Kinder selbst entscheiden, ob sie malen, toben oder spielen möchten. Auch bietet das Haus eine Betreuung für frisch gewordene Eltern und Therapieplätze für Bedürftige an. Das Leitmotiv in der Betreuung der Kinder und Jugendlichen, so mein Eindruck, ist Empowerment – die Unterstützung zu einer selbstbewussten Persönlichkeitsentwicklung.

Uns als SPD ist es wichtig, mit Akteur*innen der Zivilgesellschaft in Kontakt zu treten und uns vor Ort auszutauschen, denn darauf sind wir in unserer Arbeit einfach enorm angewiesen! Unsere Bundestagskandidatin für Berlin Mitte, Annika Klose, unserer Kandidatin für die Bezirksverordnetenversammlung, Anab Awale, und mir war es daher wichtig, dass wir anschließend an die Besichtigung auch Zeit für ein ausführliches Gespräch mit Frau Spiewack und den  Mitarbeiter*innen des Hauses hatten. 

Besonders intensiv tauschten wir uns über die Lage in Afghanistan aus. Für die Jugendlichen des Hauses mit afghanischen Wurzeln ist die Situation vor Ort besonders schwer zu ertragen. Auch der SPD Landesverband Berlin hat angesichts der Geschehnisse Innenminister Horst Seehofer von der CSU am 17.08. aufgefordert, endlich seine Blockade-Haltung gegenüber den Landesaufnahmeprogrammen fallen zu lassen (https://spd.berlin/lv-beschluss/verantwortung-jetzt-schnelle-wege-fuer-afghanische-ortskraefte-und-deren-familien-nach-deutschland/?fbclid=IwAR2frQh8cO9lK9O-VxxX9lMB4ahaWfwNKJiEh4Ji4F1yBAgQwyEuErq3kYE).

Ein weiteres Anliegen war die Bekämpfung des Fachkräftemangels. So können beispielweise momentan nicht alle freien Plätze an Kinder und Jugendlichen im Haus vergeben werden, weil akuter Mangel an ausgebildeten Personal herrscht. Andererseits gibt es Probleme in der Schul- und Ausbildung der Jugendlichen. Ein Beispiel hier war, dass die Begleitung von förderungsbedürftigen jungen Menschen in Deutschland meist mit dem Erlangen der Volljährigkeit endet und damit wahnsinnig viel Potential verloren geht.

Insgesamt glaube ich, dass das ein sehr wichtiger Besuch war und daher möchte ich mich nochmal ganz herzlich für das Zusammenkommen bedanken. Für die Zukunft wünsche ich mir weiterhin einen so regen Austausch, gerne noch mit den Jugendlichen des Hauses – auch hier hatten wir ja schon ein paar gemeinsame Ideen!